Egal wie oder von welcher Seite man sich
Brixen nähert, die beiden markanten Barockzwiebeln der Domtürme dominieren auch heute noch die Silhouette der Stadt. Vor diesem Hintergrund verwundert das kulturhistorische Angebot an Denkmälern nicht.
Die
Domkirche ist in ihrer Innenausstattung eine einmalige Symbiose aus deutschem und italienischem Barock. Geradezu verschwenderisch wurde weißer Carraramarmor, gelber Brentonico, braunroter Pfunder und rotbrauner Roccetta verbaut. Das Who is who der Kunsthandwerker aus Tirol hat dabei Hand angelegt.
Ein künstlerisches Highlight ist der
Kreuzgang des ehemaligen Münsters, den man über die Domvorhalle durch eine Türe an der rechten Seite betritt. Bis auf vier Gewölbe sind allesamt mit Fresken aus dem 14. und 15. Jahrhundert überzogen. Einer der beteiligten Künstler war der allgegenwärtig scheinende Hans von Bruneck. Es lohnt sich die geschichtlichen Hintergründe und die Symbolik im Rahmen einer Führung erklären zu lassen.
Nicht außer Acht gelassen werden sollte bei einem Besuch von Dom und Kreuzgang auch das Grabmal des berühmten Minnesänger und Haudegen
Oswald von Wolkenstein auf den sich anschließenden Areal des ehemaligen Friedhofs. Der Zugang befindet sich linker Hand neben dem Domportal. Die Grabplatte hatte der tiroler Adelsmann noch zu Lebzeiten anfertigen lassen und seine Darstellung dürfte so ausgefallen sein, wie sich Wolkenstein selbst gerne gesehen hat: Ein harter, bärtiger Krieger.
An die große Zeit Brixens als Sitz eines Fürstbischofs erinnert die ehemalige Hofburg. Wie finanziell knapp der Fürstbischof war, erkennt der aufmerksame Besucher noch bevor er das Haupttor passiert hat. Noch deutlich sind die Spuren zu erkennen, welche die aufständischen Bauern beim Aufbrechen des Tores hinterlassen haben. Es war schlicht kein Geld vorhanden, den Schaden auszubessern.
Akuter Geldmangel war es auch, warum sich der Innenhof in verschiedenen Stilepochen präsentiert. Mit der knappen Kasse ließ sich ein Umbau der ehemaligen Burg zu einem Schlößchen nur in Etappen bewältigen. Als prächtiger erweisen sich die repräsentativen Innenräume der Hofburg, die heute das
Diözesanmuseum mit dem Domschatz und ein
Krippenmuseum beherbergen.