Lange Zeit waren die Berge für die Menschen eher bedrohlich. Es war schwierig, Pässe zu überwinden, Almen zu bewirtschaften und Erze zu schürfen. Durch schwere körperliche Arbeit wurde der Natur abgerungen, was man zum (Über)Leben brauchte.
Im 19. Jahrhundert erlebte das Bergsteigen einen ersten großen Boom. Alpinisten aus England, Deutschland, Wien und anderen Regionen der Habsburger Monarchie waren maßgebliche Treiber. Die Berge wurden zum Sehnsuchtsort, an dem unvergessliche Landschaftseindrücke, Abenteuer, Freiheit und Schlichtheit warteten. So manchem war es dann aber doch oft zu schlicht. So entstanden gesicherte Wege und Schutzhütten.
Reginald Czermack, ein wohlhabender Fabrikant aus der nordböhmischen Stadt Teplitz-Schönau (heute Teplice in Tschechien), war sofort begeistert vom Ridnauner Talschluss und der Lage inmitten hoher Alpengipfel. Seine Leidenschaft trug dazu bei, dass das Ridnauntal alpinistisch und somit auch touristisch von der Sektion Teplitz des Deutschen Alpenvereins erschlossen wurde.
In der Folge wurden die Berge ringsherum bis zu den Stubaier Alpen erschlossen. Auf einer felsigen Anhöhe über dem Tal wurde von 1887 bis 1889 die erste Teplitzer Hütte errichtet. Bereits 1898 wurde sie wieder abgerissen und durch einen zweistöckigen Bau ersetzt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Hütte von der italienischen Grenzwache genutzt. 1979 wurde sie der Sektion Sterzing des Italienischen Alpenclubs CAI überlassen. Seit 1999 ist sie im Eigentum der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol. Bereits seit 1979 wird die Hütte von Pächtern, nämlich der Familie Markart/Haller, bewirtschaftete.
Wer den Westlichen Feuerstein, die Aglsspitze, den Wilder Freiger, die Sonklarspitze oder den Botzer besteigen will, wird unterwegs die Teplitzer Hütte aus der Nähe sehen, die malerisch über dem Tal thront.
Wir freuen uns riesig auf den heurigen Bergsommer!
Bis dahin bleiben Sie gesund und zuversichtlich!