Die Dolomiten – kaum eine andere Gebirgslandschaft Europas hat einen derart klingenden Namen! Sie gehören zu den schönsten und beeindruckendsten Regionen dieser Erde und stellen eine über Jahrhunderte gewachsene
Einheit aus Natur- und Kulturlandschaft dar. Einmalig ist der Gegensatz zwischen den schroff und jäh aufragenden mächtigen Felsformationen und den sanften Almwiesen und Tälern. Dieses Landschaftsbild verdankt sich der Entstehung der „Bleichen Berge“, die vor rund 270 Millionen Jahren als Korallenriffe im Urmeer Tethys gewachsen sind. Zum geologischen Reichtum kommt eine überbordende Vegetation: Das milde, vom mediterranen Süden beeinflusste Klima sorgt für eine enorme Vielfalt der Flora mit über 2.400 Pflanzenarten. Kein Wunder, dass die Einzigartigkeit dieser Region sogar von der
UNESCO, der UNO-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, gewürdigt wurde, die im Juni 2009 die Dolomiten zum
Weltnaturerbe erklärte.
Die Dolomiten sind ein Urlaubsparadies allerersten Ranges. Die traumhafte Landschaft bietet mannigfaltige
Sport- und Freizeitmöglichkeiten von Wandern, Klettern, Nordic Walking, Laufen, Radfahren und Mountainbiken im Sommer bis zu Skifahren, Snowboarden, Langlaufen und Biathlon, Schneeschuhwandern oder Skitouren gehen im Winter. Dazu kommen Action- und Adventuresportarten wie Kajak, Rafting, Canyoning oder Paragleiten und Snowkiten. Legendär sind die Namen vieler Gebirgsstöcke: die Drei Zinnen etwa oder die Sella, der Schlern und der Rosengarten, die Geisler- und Puezgruppe, die Langkofelgruppe oder der höchste Gipfel der Dolomiten, die Marmolata (3.343 m) – reine Orte der Sehnsucht nicht nur für Alpinisten! Auch die Täler und Ortschaften, wie das Grödner Tal, Alta Badia und Corvara, Cortina d’Ampezzo, Sexten, oder das Fleimstal sind weltberühmt und stehen für Urlaub, Ferienvergnügen und sportliche Großereignisse.
Die „Bleichen Berge“ mit ihren schroffen und oft bizarren Gebirgsstöcken haben die Menschen seit jeher ungemein fasziniert. Für zahlreiche Sagen und Mythen bilden sie die Kulisse, Geschichten von Hexen, Zwergen, Geistern und Rittern, von denen so manche heute zum Erzählschatz der Menschheit gehört, wie die berühmte Sage von König Laurins Rosengarten.
Die Dolomiten waren aber auch immer Schauplatz realer historischer Ereignisse. Hier treffen die Sprach- und Siedlungsgebiete von Deutschen, Slawen und Italienern aufeinander, und mittendrin existiert außerdem noch die kleine Sprachgruppe der Ladiner, die in den früher nur schwer zugänglichen Dolomitentälern ein sicheres Refugium hatte. Hier führen aber auch für ganz Europa wichtige Handelswege durch die Alpen, und naturgemäß kam es in der Region immer wieder zu Konflikten. Blutig umkämpft war die Dolomitengrenze zuletzt im Ersten Weltkrieg. Die Spuren dieses verheerenden Krieges, Bunker und Befestigungsanlagen, Schützengräben, Militärpfade und Soldatenfriedhöfe sind noch heute zu sehen.
Andererseits führte das Neben- und Miteinander der Völker auch zu einer kulturellen Blüte und Vielfalt, die einmalig ist im Alpenraum. Die vielen herrlichen Baudenkmäler, Burgen, Schlösser, Kirchen, Klöster und die historischen Stadtkerne geben ein beredtes Zeugnis davon. Dass dieser kulturelle Reichtum auch heute lebendig ist, das beweisen die fantastischen Festivals und Kunstprojekte in der gesamten Region.