Der Weg von Ridnaun ins Passeiertal führt über den Jaufenpass, der auf Italienisch den klingenden Namen Passo di Monte Giovo trägt. Dieser Weg wurde bereits in prähistorischer Zeit als Übergang genutzt, in der Antike wurde von den Römern ein befestigter Pfad angelegt. Eine befahrbare Straße wurde jedoch erst kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs angelegt. Bis dahin führte lediglich ein Saumweg über den Pass.
Die Route über den Jaufenpass ist die kürzeste Strecke von Sterzing nach Meran. Das ist aber nicht der eigentliche Grund, warum Motorradfahrer und Ausflugsgäste die kurvenreiche Gebirgsstrecke lieben. Vielmehr sind es das Fahrvergnügen und die atemberaubenden Landschaftseindrücke, die Jahr für Jahr zahlreiche Gäste anziehen. Knapp 40 Kilometer und 37 Kehren liegen zwischen Sterzing und St. Leonhard. Dabei kann man im Norden die mächtigen Ötztaler Alpen und im Süden die weitläufigen Sarntaler Alpen eindrucksvoll sehen. Um den Jaufenpass erheben sich die Gipfel des Jaufenspitz (2.483 m) und des Saxner (2.359 m). Sehr gut zu sehen sind auch die hohe Wilde (3.480 m) im Süden und die Tuxer Alpen im Norden.
Ein tolles Ausflugsziel im Passeiertal ist bereits St. Leonhard. Hier war der wohl berühmteste Tiroler der Geschichte zu Hause, nämlich Andreas Hofer. Sein Heimathaus, der Sandhof, kann heute als Museum besichtigt werden. Auch die Jaufenburg, die Pfarrkirche St. Leonhard und die zahlreichen Kapellen der umliegenden Orte sind einen Besuch wert.
Wen es weiter nach Süden zieht, der findet in Meran ein tolles Ausflugsziel vor. Ausgedehnte gepflegte Parks und Promenaden und zahlreiche Wasserläufe erwarten die Besucherinnen und Besucher. Die Stadt ist eine Melange aus alpiner und mediterraner Lebensart und bietet von mittelalterlichen Laubengängen bis zu den Prunkbauten aus der Zeit um 1900 facettenreiche Altstadtarchitektur. Während entlang der Passerpromenade Palmen wachsen und die exotischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff südliches Flair verbreiten, ist Meran von hohen Bergen umgeben, auf denen der Gletscherschnee in der Sonne blitzt.
Zurück nach Ridnaun gelangen Sie wieder über den Jaufenpass oder über Bozen und Brixen auf der A22. Diese Strecke ist zwar deutlich länger, kostet aber kaum mehr Zeit.
Wir wünschen viel Vergnügen bei Ihrem Ausflug!
Tipp: Nehmen Sie sich unterwegs die Zeit, um hin und wieder anzuhalten, z. B. auf der Passhöhe, und den Ausblick zu genießen.