Südtirols höchstgelegene Schutzhütte ist beliebtes Postkartenmotiv und ein wirklich erstaunlicher Bau auf 3.195 m. Das Becherhaus wurde 1894 vom DÖAV, also vom Deutschen und Österreichischen Alpenverein, der von 1873 bis 1938 bestand, auf einer Erhebung am Südgrat des Wilden Freigers (3418 m) errichtet. Die Lage auf dem Gipfel des Bechers an der Südtiroler Seite der Stubaier Alpen ist atemberaubend, ebenso wie das Panorama, das man von dort aus genießen kann. 
Der Berg wurde nur einige Jahr zuvor, nämlich 1886 erstbestiegen. Sechs Jahre später erreichte der Vorsitzende der DÖAV-Sektion Hannover den Gipfel. Dabei entstand die Idee, hier ein Schutzhaus zu errichten. Obwohl das Projekt vom DÖAV unterstützt wurde, wagte sich keine der damals 118 Sektionen an den Bau heran. Schließlich beschloss die Sektion Hannover selbst, den Bau zu versuchen. Als Schlüsselfiguren während der Bauphase kristallisierten sich u. a. der Ridnauner Gastwirt Stefan Haller heraus, der die Materialtransporte organisierte, sowie der Pflerscher Zimmermeister Johann Kelderer, der die Hütte plante. Von März bis August 1894 wurde schließlich gebaut. Dafür wurden 25 Tonnen Material aus Maiern bis zum Gipfel gebracht. Noch im selben Jahr wurde die Hütte unter dem Namen „Kaiserin-Elisabeth-Schutzhaus“ eröffnet. 
Inzwischen wurde das Becherhaus mehrmals umgebaut und erweitert. Die Hütte bietet 100 Personen Platz, verfügt über fließendes Wasser und warme Küche. Bewirtschaftet wird sie je nach Witterung von ca. Ende Juni bis September. 

Aufstieg
Zu erreichen ist das Becherhaus in etwa 7 Stunden Gehzeit, wobei 1.725 Höhenmeter zu überwinden sind. Ausgangspunkt der Wanderung ist der Talschluss im Ridnauntal. Von dort gelangt man zunächst auf dem Wanderweg Nr. 9 bis zur Aglsalm und zur Grohmannhütte. Danach führt der Weg zur Teplitzer Hütte und weiter über Blockwerk und Felsschliffe zu einer kleinen Gletscherzunge, die überquert werden muss. Am Fuß des Becherfelsens erreicht man einen gesicherten Steig, der über Serpentinen hinauf zum Becherhaus führt. 

Die Wanderung ist sehr anspruchsvoll. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, gute Kondition und Ausrüstung sowie genügend Proviant sind notwendig.
Wir wünschen eine unvergessliche Tour zum höchstgelegenen Schutzhaus Südtirols!

Das Becherhaus